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16 Sätze, die man immer öfter von der Richterbank hören möchte

Wenn Sie öfters Prozesse führen, haben Sie festgestellt, dass vieles gut ist, haben aber sicherlich auch schon das eine oder andere Mal über verbreitete schlechte richterliche Gepflogenheiten geklagt, wie z.B. über ein gewisses Desinteresse am Beschleunigungsinteresse der Parteien, über eine gewisse Rücksichtslosigkeit gegenüber Arbeitsabläufen bei Rechtsanwälten, Unternehmen und Behörden, vielleicht auch über einen gewissen Mangel an Respekt vor dem im Gesetzestext niedergelegten Willen des Gesetzgebers oder über nur noch für Rechtswissenschaftler nachvollziehbare Rechtsansichten. Aber es gibt auch viele Lichtblicke. Deshalb hier ein paar Äußerungen von der Richterbank, die in deutschen Gerichtssälen öfters zu hören, wünschenswert wäre:

 “Wenn Sie hier drei Jahre auf die mündliche Verhandlung warten, werde ich einem Verfahrensbeteiligten nicht eine Zweiwochenfrist zur Stellungnahme setzen.”

“Bei der Terminierung ziehe ich wichtige und bedeutsame Sachen vor.”

“Das Recht muss so ausgelegt werden, dass es auch jemand ohne Jurastudium anwenden kann.”

“Der zuständige Richter ist krank. Ich bin sein Vertreter. Da Sie schon so lange auf den Termin gewartet haben, dachte ich, es ist besser, wenn ich die Verhandlung nicht verschiebe.”

“Ich werde Gesetze nicht so auslegen, dass der Gesetzgeber als Idiot dasteht.   Das gleiche gilt für Ihre Schriftsätze.”

“Sie brauchen nicht zu allem und jedem Stellung zu nehmen. Wenn ich eine Stellungnahme von Ihnen brauche, dann stelle ich Ihnen eine konkrete Frage.”

“Wenn Sie immer das machen, was erlaubt ist, kommen Sie zu nichts.”

“Ich spreche Recht im Namen des Volkes. Das Volk artikuliert seinen Willen durch den Gesetzgeber – und nicht durch mich.”

“Ich habe von der Rechtsmaterie genausowenig Ahnung wie Sie.”

“Heutzutage muss immer einer schuld sein. Aber manche Dinge passieren einfach.”

“Dass ich Richter bin, befähigt mich nicht, über Menschen zu urteilen – wohl aber über menschliches Verhalten.”

“Ich erwarte jetzt nicht, dass Sie dazu etwas sagen können. Ich habe zwei Wochen gebraucht, um auf dieses Problem zu stoßen. Die zwei Wochen sollen Sie jetzt auch haben.”

“Je länger Ihre Schriftsätze, desto kürzer mein Urteil.”

“Ich kann doch das Recht nicht noch komplizierter machen, als es ohnehin schon ist.”

“Ich bin zwar unabhängig, aber nicht frei von Hunger, Durst und Langeweile.”

“Bitte vergleichen Sie sich nicht! Ich habe die Sache so gut vorbereitet, da sollen Sie jetzt auch was zu lesen haben.”

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